In unserer inneren Praxis steht Maitri – liebevolle Güte – an erster Stelle der vier Herzensqualitäten. Maitri ist eine freundliche, offene Haltung, die wir uns selbst und anderen gegenüber einnehmen. Sie hilft uns, mit mehr Nachsicht, Wärme und Selbstfreundschaft durch’s Leben zu gehen.
„Wenn Du beobachten kannst, dass Deine Freundschaft mit Dir selbst wächst und Du Dir gedanklich und gefühlsmäßig liebevoller begegnest, weißt Du, dass Du in der Praxis der liebevollen Güte Fortschritte machst.“
Diese Qualität entsteht nicht durch Denken oder Verstehen – sie wird durch tägliche Übung im Herzen entfaltet.
Die Praxis der Maitri-Herzmeditation
Die Maitri-Herzmeditation folgt einem klaren, vierstufigen Aufbau. Sie hilft Dir, die Qualität der liebevollen Güte im Atem, im Herzen und schließlich in Deinem Leben zu verankern.
So praktizierst Du Maitri:
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Komme in eine aufrechte, stabile und entspannte Sitzhaltung.
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Phase 1 – Atemtechnik mit Fokus auf das Brustbein
Atme 3 Sekunden ein, halte den Atem 3 Sekunden, atme 3 Sekunden aus.
(Bei gesundheitlichen Beschwerden: nur sanft 3 Sekunden ein- und ausatmen, ohne Atemanhalten.)
🕒 6 Minuten
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Phase 2 – Maitri als Herzenswort
Wiederhole innerlich das Sanskrit-Wort „Maitri“ oder das deutsche Wort „liebevolle Güte“, während Du mit Deiner Aufmerksamkeit im Brustraum bleibst.
🕒 6 Minuten
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Phase 3 – Gewahrsein der Stille
Lasse das Wort los und verweile in der stillen Präsenz, die entstanden ist.
🕒 6 Minuten
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Phase 4 – Reflektierender Abschluss
Lege beide Hände auf das Brustbein und frage Dich still:
👉 „Wie fühle ich mich, wenn ich mit Maitri verbunden bin – und wie kann sich diese Qualität heute in meinem Leben konkret zeigen?“
🕒 2 Minuten
Am Ende nimm einige bewusste Atemzüge und öffne sanft Deine Augen. Bleibe noch einen Moment in Verbindung mit der Herzqualität, die Du gespürt hast.
Integration – Maitri im Alltag leben
Die Meditation ist ein wirkungsvoller Anfang – doch die eigentliche Praxis geschieht im Leben selbst.
Nach der Maitri-Herzmeditation empfehle ich, eine oder zwei Tagesaufgaben auszuwählen, um Maitri gezielt zu stärken:
Tagesimpulse zur Integration:
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Heute achte ich auf die bewusste Wahrnehmung meiner Gedanken und Gefühle.
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Heute entscheide ich mich, mit mir und anderen liebevoll umzugehen.
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Heute übe ich mich in Toleranz – mir selbst und anderen gegenüber.
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Heute schätze ich meine eigenen Stärken und erkenne auch die Stärken anderer an.
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Heute nehme ich mir ein paar Minuten Zeit für die Stille – ohne Ziel, nur zum Lauschen.
Am Abend kannst Du in Ruhe reflektieren:
Wie ging es Dir mit dieser Übung? Was hat sich gezeigt?
Nutze auch den Herzensqualitätentest in meinem Buch „Im Einklang mit dem Herzen„, um Deine Entwicklung achtsam zu beobachten.
Was sich durch Maitri verändert
Wenn Du regelmäßig Maitri praktizierst, wirst Du nach und nach folgende Veränderungen bemerken:
- Du wirst liebevoller und entspannter mit Dir selbst umgehen.
- Du erkennst kritische Gedanken wie „Ich bin nicht gut genug“ schneller – und kannst sie durch ein inneres „Ich bin gut, so wie ich bin“ ersetzen.
- Du wirst toleranter – mit Deinen eigenen Schwächen und mit denen anderer.
- Deine Beziehungen werden ehrlicher, weicher, herzlicher.
- Du wirst Dich und andere mehr wertschätzen – das bringt Verbindung, statt Trennung.
„Wenn sich zwei Menschen im Herzen begegnen, ist ein tiefer, ehrlicher Austausch möglich, der beide Seiten erfüllen kann.“
Affirmationen für den Tag
Diese kurzen Sätze unterstützen Dich darin, Maitri durch den Tag hindurch zu kultivieren:
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Ich bin liebevoll mit mir und anderen Menschen.
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Ich pflege meine Freundschaft mit mir selbst.
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Ich übe mich in Toleranz und Wertschätzung.
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Ich schenke mir jeden Tag Zeit für Stille und Innenschau.
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Ich erkenne meine Stärken und Schwächen an – und auch die der anderen.
Fazit – Maitri beginnt mit Dir
Du musst nicht perfekt sein, um liebevoll zu sein. Du musst nur bereit sein, Dein Herz zu öffnen – zuerst für Dich selbst. Maitri ist eine Entscheidung, immer wieder neu: für Freundlichkeit, für Toleranz, für das echte Menschsein.
Wenn Du Maitri fühlst, wird sie in Deinem Leben spürbar.
Und wenn Du sie lebst, wird sie zur Kraft – in Dir und um Dich.